Hallo ihr Fachmänner.
Ich gebe nur bei jeder zweiten oder dritten Betankung das Bleiersatz zu. Seit über zehn Jahren. Der Motor läuft ruhig wie immer und ist seit 16 Jahren ungeöffnet, hat früher das gute AVIA bekommen, die alte Tanke mit Tankwart und Werkstatt gibt es hier im Ort leider nicht mehr. Der Schrauber, kürzlich verstorben, war der Vater meines auch schon verstorbenen Freundes Peter und Käferspezialist und er reparierte alle Fords und Opels und Volkswagen aus dem Dorf. Neben der Imbissbude arbeitete er noch bei den Stadtwerken in Duisburg. Das waren Zeiten, 1973 Pommes für 30 Pfennig mit 10/10 Majo und Ketchup, Benzin 73 Pfennig, vor der erste Ölkriese im Herbst.

Gruß Karli

Moin zusammen,

erstmal danke für eure Beiträge!
Die Gründe, warum Blei oder Bleiersatz evtl. erforderlich sind, sind mir bekannt. Auch Argumente für oder gegen Bleiersatz...
Davon findet man im WWW auch unzählige Meinungen/Erklärungen/Stories.

Interessant finde ich aber z.B. Frankys (Langzeit-)Erfahrung.
Vielleicht melden sich noch mehr Leute, die lange ohne Bleiersatz fahren und dennoch keine Probleme haben.
E10 ist für mich im Moment kein Thema, da ich zum Glück 90% in Luxemburg tanken kann, und die machen den Unsinn (bisher) nicht mit. Da gibts guten Sprit günstig...

gruß
klaus KW

Hallo Klaus,
es sei noch gesagt das ich in den zehn Jahren ca.20000km - 25000km gefahren bin.Was der zukünftige Sprit bringen wird ist natürlich die Frage. Habe aber auch schon fünf Tankfüllungen E-10 Sprit hintereinander gefahren und dann Vergaser und Benzinpumpe zerlegt und auch keine Veränderungen festgestellt. Wobei ich jetzt wieder E-5 getankt habe.

Gruß: Franky

Hallo nochmal,
wie gesagt, die unterschiedlichen, teil sehr konträren Meinungen wie:

-Bleiersatz ist unbedingt erforderlich wegen nicht gehärteter Ventilsitze
-Bleiersatz ist nicht erforderlich, wegen Bleianreicherung in den Ventilsitzen durch jahrelangen Blei-Betrieb
-Bleiersatz bringt überhaupt nicht die gleichen schmierenden Effekte wie Blei seinerzeit
-Motoren vor 1960 brauchen kein Blei oder Bleiersatz da konstruktiv für bleifreien Sprit ausgelegt
stehen auf 1000+ Seiten im WWW.

Mich interessieren mehr solche Aussagen wie die von Franky, Karli und ESC, also Langzeiterfahrungen mit nicht umgerüsteten Motoren.
Mir geht es auch nicht um das sparen von den paar cent für den Bleiersatz, eher, obs überhaupt was bewirkt und man nicht unnötig den Mineralölkonzernen noch Geld hinterherwirft bzw. die Umwelt mit etwas unnötigem belastet.

Ich denke, ich werde es wie Karli halten, und einfach mal nur jede 2. Tankfüllung Bleiersatz zugeben, und weiterhin regelmässig die Ventilspiele kontrollieren, ist mittlerweile ne Routinearbeit. Einzig jedesmal ne neue Korkdichtung nervt bischen
Gruß
klaus KW

Hallo Klaus,
hier mein Beitrag zu Langzeiterfahrungen. 1982, oder war es 1981, kaufte ich eine TS Wanne bei einem Kieler Ford Autohaus. Der Wagen war erster Hand, hatte 120000 km gelaufen und scheckheftgepflegt. Leider war er optisch aber schon sehr mitgenommen, daß hat mich nicht gestört, da ich als Student eh kein Geld hatte.

Nun aber zum Motor, ein 1,8 Liter Ts mit 75 PS, den ich bis letztes Jahr zuletzt in der Roten Badewanne gefahren habe.

Dieser Motor hat mehrere Badewannen bei mir überlebt. Die Geberwanne war irgendwann nicht mehr zu retten, und ich habe sie an einen Bekannten verkauft. Sie sollte als Teilespender für seine Wanne herhalten. Aber es kommt eben oft anders, denn nach ein zwei Jahren habe ich meine alte Wanne und seine zurückgekauft, da sie beide nur rumstanden.

Seine marockogrüne, nun meine Wanne, hat dann 13 Jahre treue Dienste als voll genutzter Zweitwagen pannenfrei, natürlich bei guter Wartung, bei uns abgeleistet. Da meine Freundin (heute meine Frau), Oldtimerfreunde halten an bewärten Dingen fest, dann noch studierte, hat der Wagen zeitweilig 25 000 km im Jahr gelaufen.

Die marockogrüne ist lange verkauft, aber nicht der Motor.

Also die Maschine hat etwa 350.000 km gelaufen, ist nie überholt worden und hatte immer noch fast gleichmäßig 11,5 bis 12,5 bar Kompression auf allen Zylindern in 2012.

Und zu den immer wieder auftauchenden Beiträgen von alter Technik usw., alles Unsinn. Ich habe den Motor oft an seine Leistungsgrenze gefahren und diese liegt außerhalb der Tachoskala.

Ich höre schon das Raunen einiger, mit den Bremsen, Reifen, Fahrwerk überhaupt Oldtimer. Dazu kann ich nur sagen, keiner muß es nachmachen. Ich fahre 35 Jahre Badewannen und in der Jugend haben wir die Teile wir Sportwagen gefahren. Und wenn die Sonne hochsteht, die kleinen eigenen Zipperlein nicht spürbar sind, und Frau und Kinder gerade was anderes vorhaben, dann packt mich das auch heute noch.

Kurz nochmal sachlich, Bleifreiersatz hat der Motor sporadisch zur eigenen Beruhigung bekommen, in Zeiten der vollen Nutzung hat sie nur alle 15.000 km einen Ölwechsel erhalten, ein TS Motor liebt hohe Oktanwerte ( Wirkung wie Softturbo).

Ich bereue schon wieder, mich davon getrennt zu haben, aber es geht dem Motor bei Jens bestimmt sehr gut und der Wagen steht ich einer tollen Halle. Auch läuft die Maschine nicht mehr Gefahr einen Herzinfakt bei mir zu erleiden.

Also 350.000 km Leistung in einem anstrengendem Arbeitsleben, ohne Probleme und würde sie jetzt kaput gehen, wer kann dann sagen woran es gelegen hat. Ich bin gerne bereit die Schuld auf mich zu nehmen, die Motoren sind prima.

Schöne Grüße Conny

Hallo Conny,

genau wie Du denke ich auch. Was früher funktionierte geht auch heute noch.
Auch ich fahre meine Wanne wann immer ich kann. Zwar keine 25oookm im Jahr aber wenig ist es auch nicht. Viele sagen das man dies mit einem Oldi nicht machen sollte. Ich denke warum nicht.Gerade diese Motoren aus Grauguss sind von der Konstruktion her für die Ewigkeit gebaut.Hubraum im Vergleich zur Leistung bedeutet bei der Wanne langes Leben.Mein Vater hat von 1960 an bis 1966 drei Wannen gefahren und nicht geschont.
Die letzte mit immerhin 173000 km.(natürlich mit Einbereichsöl)Mit heutigen 15W40 Öl dürfte die Laufleistung erheblich höher liegen.Zu den Bleiablagerungen an den Ventilsitzen ,was Klaus beschreibt, kann ich als KFZ-Mechaniker nur sagen: Blödsinn.

Gruß: Franky