Hallo zusammen,

heute benötige ich mal wieder Eure Hilfe. Ich habe folgendes Problem: nach längeren Fahrten und damit verbundener höherer Motortemperatur springt mein P3 nicht mehr an. Das Ganze dauert je nach Aussentemperatur so 45 Minuten und dann ist die Motortemperatur so weit gesunken, dass er wieder anspringt. D. h., mal kurz einen Kaffee am Strassenrand trinken und dann weiter, ist nicht! Ich kann nicht einmal an einer geschlossener Schranke den Motor ausmachen, weil er dann vielleicht nicht mehr anspringt! Mir wurde erklärt, dass dies damit zu tun hat, dass der Sprit im Vergaser verdampft und deshalb nichts mehr geht. Leuchtet mir ein, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Leute früher immer so lange gewartet haben... Wie ist das bei Euch? Habt Ihr einen Tipp für mich?

Herzliche Grüße
KRDS (Klaus)

Ich bitte um Entschuldigung! Ich alter Pfuscher bin wieder mal in der falschen Rubrik!

KRDS (Klaus)

Hallo Klaus, ich kenne Deinen Wagen ja nicht, und vom Schreibtisch ist eine eindeutige Beurteilung heikel. Dennoch folgendes, ich habe selbst lange einen TS mit Registervergaser gefahren und mir ist dein Problem nicht fremd. Hat der TS die Peitsche gesehen und wird dann abgeschaltet ist er unwillig. Bei kaltem Motor und Startautomatik wird das Gaspedal 2-3 Mal durchgetreten und dann ohne Gas gestartet. Ist die Maschine warm oder gar heiß, nicht pumpen, ohne Gas starten, 2-3 Sekunden und dann Vollgas. Hat bei mir immer geklappt. Probier das mal und berichte ob es funktioniert, ansonsten müssen größere Probleme geklärt werden. Frühzündung wäre eine naheliegende Möglichkeit, macht den TS oben drehzahlwillig, aber läßt ihn im Standgasbereich unrund laufen und warm eben zickig werden. Moin Moin Conny

Moin Namensvetter,
dem was Conny schreibt, ist nicht viel hinzuzufügen. Tanke testweise mal Premium-Kraftstoff, also das Zeug, was noch teuerer als Super Plus ist. Nicht weil der Motor die Oktanzahl braucht oder nutzen könnte, sonder weil dort weniger Alkohol enthalten ist. Der Alkohol verdampft nämlich ganz gern und das führt zur Dampfblasenbildung im Vergaser. Ausserdem empfehle ich nach wie vor den Einbau einer Transistorzündung. Die Zündspule bekommt mehr Saft, der Zündfunke ist kräftiger, der Motor springt generell besser an - bei mir auch nach dem von dir beschriebenen Problem. Ich hatte das auch mal, teilweise musste ich über 30 Minuten warten bis der Motor wieder anspringen wollte. Das erklärt sich folgendermassen: du orgelst recht lange mit dem Anlasser rum, bis die Spritpumpe den Vergaser (Schwimmerkammer) wieder gegen den Dampfblasendruck gefüllt hat. Dadurch wird die Batterie doch recht stark geschwächt. Gemessen habe ich an der Zündspule von den ursprünglichen 6 Volt noch knapp 4! Das ergibt dann nur noch einen schwachen Zündfunken. Beim anrollen lassen im 2.Gang sprang der Motor aber (auch heiss!) recht schnell an. Also habe ich mir zunächst eine Schaltung mit einem Relais gebastelt, die den Strom direkt der Zündspule zuführt, wenn man die Zündung einschaltet. Das lange Kabel über den Schlüsselschalter hat also nur noch das Relais geschaltet, dieses hat dann direkt Batterie und Zündspule miteinander verbunden. Funktioniert, ist aber nicht elegant, wenn auch ein solches "Krückenverfahren" in den 60er bei vielen Autos als Nachrüstung betrieben wurde, wie ich später las.
Dann hab ich die Transistorzündung von Helotronik.de eingebaut, seitdem startet die Wanne heiss auch viel besser.
Mehr habe ich hier geschrieben: 17m-p3.de/index.php/forum14/5-technik/37-kontaktlose-zuendung-fuer-6-volt-besser?lang=de

Der Einbau ist sehr einfach, wenn man es sich nicht selbst zutraut sollte auch ein Kfz'ler es in 30 Minuten erledigen können.
Ausserdem ist der Rückbau auf original genauso einfach, es wird schliesslich nichts am Verteiler geändert.

Also, mach mal den Test: Fahr deine Wanne ordentlich heiß, halte auf einem Berg an, so daß die Möglichkeit besteht den Wagen anrollen zu lassen. Versuche per Anlasser zu starten. Wenn der Motor nicht anspringt, lass den Wagen anrollen. Wenn er dann unmittelbar anspringt (so war es bei mir!), hast du neben dem bekannten Dampfblasenproblem auch das Problem mit dem Spannungsabfall. Dann helotronik einbauen, freuen....

Gruß
Klaus

PS: es ist natürlich kein Allheilmittel. Erstmal sollte mit der Stroboskoblampe getestet werden, ob sowohl Unterdruck- als auch Fliehkraftverstellung im Verteiler noch funktionieren - sonst hast du das Frühzündungsproblem auf das Conny hingewiesen hat!